Wer profitiert von einem barrierefreien Internet?

Blinde Menschen

Robbie: „Für meine Arbeit oder die Freizeit recherchiere ich beinahe täglich im Internet. Dabei treffe ich immer wieder auf Probleme, z.B., wenn verlinkte Bilder keine oder schlechte Alternativtexte haben und ich nicht weiß, wohin der Link führt.“

Robbie sitzt an seinem Computerarbeitsplatz mit Braillezeile und Sprachausgabe

Wie Robbie Sandberg sind viele blinde Menschen begeisterte Internetnutzer. Denn nur wenige Texte liegen in der Blindenpunktschrift Braille vor. Dagegen eröffnet das Internet den Zugang zu einer riesigen Bandbreite an Informationen.

Um Webauftritte für blinde Nutzer lesbar und hörbar zu machen, gibt es die Hilfsmittel Screenreader, Sprachausgabe und Braillezeile. Ein Screenreader ist eine Software, die die Inhalte des Bildschirms in linearer Form, also nacheinander, ausgibt. So kann die Sprachausgabe die Seite vorlesen oder der Nutzer kann sich die Informationen über die Braillezeile ausgeben lassen. Höhenveränderbare Stifte stellen dabei die Braille-Punkte der Blindenschrift dar, die von dem Anwender mit den Fingerkuppen ertastet werden.

Worauf im Internet zu achten ist

Probleme gibt es immer dann, wenn Informationen ausschließlich visuell dargestellt werden. Deshalb ist es z.B. wichtig,

  • Bilder oder Grafiken mit Alternativtexten zu versehen,
  • Schaltflächen oder Formularfelder zu beschriften,
  • Überschriften auszuzeichnen und sie nicht als größere oder fette Schrift darzustellen
    (während Sehende einen Text überfliegen, können blinde Nutzer sich die Überschriften einer Seite anzeigen lassen – als Inhaltsverzeichnis für die schnelle Orientierung oder von Überschrift zu Überschrift springen.),
  • die Tastaturbedienbarkeit eines Webauftritts sicherzustellen, da blinde Nutzer nicht mit der Maus arbeiten.

Zahlen und Fakten

In Deutschland leben etwa 164.000 blinde Menschen (2005), weltweit 39 Millionen (2014). Webseiten, die den Bedürfnissen blinder Menschen entsprechen, haben weitere Vorteile: Beispielsweise sind auch Suchmaschinen „blind“ - barrierefreie Webangebote können sie erfolgreicher interpretieren.