Wer profitiert von einem barrierefreien Internet?

Menschen mit eingeschränkter Motorik der Finger, Hände und Arme

Heidi: „Aufgrund meiner Spastik in der Hand kann ich die PC-Maus nur schlecht nutzen, deshalb navigiere ich mit der Tastatur. Das geht bei manchen Webseiten gut, bei anderen bleibe ich auch mal stecken und komme nicht weiter.“

Heidi sitzt an einem Computerarbeitsplatz, die eingeschränkte rechte Hand liegt neben der Tastatur

Es gibt die verschiedensten Ursachen für eine beeinträchtigte Feinmotorik der Finger oder der Hand: Gicht, Rheuma, Multiple Sklerose oder Arthritis sind nur einige davon. In diesen Fällen kann es sein, dass die Bedienung der herkömmlichen Eingabemittel Computermaus und Tastatur schwierig ist. Besonders die kontrollierte Bewegung des Maus-Zeigers bereitet häufig Probleme. Menschen mit dauerhaften, schwereren Einschänkungen nutzen größere Tastaturen mit weit auseinanderliegenden Tasten, Spracherkennungssoftware oder sogar eine Augensteuerung.

Worauf im Internet zu achten ist

  • Für Personen, die die Maus nicht nutzen können, müssen die Internetseiten über die Tastatur bedienbar sein. Mit der Tab-Taste sollten also alle Bedienelemente und Formularfelder eines Auftritts erreicht werden können. Die fokussierten Elemente sollten durch eine Hervorhebung (z.B. Farbwechsel o.ä.) deutlich werden, damit die Orientierung auf der Seite gewährleistet bleibt.
  • Da motorisch eingeschränkte Menschen eventuell länger brauchen, um Daten einzugeben, z.B. ein Formular auszufüllen, sollten Zeitbegrenzungen abschaltbar oder verlängerbar sein.

Zahlen und Fakten

Die Gruppe der Internetnutzer mit eingeschränkter Arm- und Handmotorik ist groß: Sie schließt Menschen mit Gicht und Rheuma genauso ein wie mit Multiple Sklerose (MS) oder Schädelhirnverletzungen. Beispielsweise haben allein vier Millionen Deutsche Rheuma in den Händen (2008). Jährlich erleiden schätzungsweise 200.000 Deutsche einen Schlaganfall, in 90 % der Fälle geht damit eine Lähmung der Armmuskulatur einher (2004).